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Palästinenser stürmen Fatah-Treffen

Al-Auda-Brigadisten sprengen Versammlung, weil sie Verschwörung gegen Arafat vermuten. Al-Aksa-Brigadisten setzen Behördengebäude in Dschenin in Brand

BERLIN ap/afp ■ Bewaffnete Palästinenser haben gestern eine Fatah-Versammlung im Westjordanland gestürmt. Die etwa 20 Männer, die sich als Mitglieder der Al-Auda-Brigaden ausgaben, schossen in die Luft. Dabei wurde niemand verletzt. Dennoch wurde das Treffen der rund 70 Abgeordneten und Funktionäre der Fatah abgebrochen. Einer der Brigadisten sagte, Grund für den Überfall sei die Annahme gewesen, das Treffen sei eine Verschwörung gegen Palästinenserpräsident Arafat. Die Versammlung wollte über Neuwahlen der Fatah-Führung und über Reformen beraten. Die Delegierten entwarfen einen Brief an Arafat, in dem Gesetzlosigkeit in den Palästinensergebieten und Korruption innerhalb der Autonomiebehörde angeprangert wurden.

Tausende Palästinenser demonstrierten gestern in Dschenin im Westjordanland ihre Unterstützung für die radikalen Al-Aksa-Brigaden. Am Samstag hatten Al-Aksa-Mitglieder Büros des palästinensischen Geheimdienstes und des Dschenin-Gouverneues angezündet. Daraufhin warnte Ministerpräsident Ahmed Kurei vor einem „Desaster“ und rief zum Zusammenhalt auf. Exsicherheitschef Mohammed Dachlan warf Arafat vor, seine Politik ruiniere die Palästinenser. In der kuwaitischen Al-Watan forderte er von Arafat, bis zum 10. August mit ernsthaften Reformen zu beginnen, ansonsten würden die Menschen in Gaza auf die Straße gehen.

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