: Washington stoppte Gift-Warnung
US-Umweltbehörde verharmloste nach 11. September die Schadstoffgefahr in New York
NEW YORK dpa ■ Knapp zwei Jahre nach der Zerstörung des World Trade Centers befürchten immer mehr New Yorker, dass sie Schadstoffe eingeatmet haben, weil die US-Regierung Warnungen verhinderte.
In einem Brief an US-Präsident George W. Bush forderte die New Yorker Senatorin und frühere First Lady Hillary Clinton rückhaltlose Aufklärung. Das Weiße Haus müsse seine Kommunikation mit der US-Umweltbehörde EPA über die Luftbelastung nach dem 11. September 2001 herausgeben, verlangte Clinton. Sie forderte weitere Tests am Ground Zero. Clinton warf der US-Regierung vor, die New Yorker getäuscht zu haben. „Jemand im Weißen Haus, der wahrscheinlich auf Weisung handelte, hat der EPA gesagt: Erzählt den Leuten nicht die Wahrheit.“ Bereits im Herbst vergangenen Jahres waren in New Yorker Zeitungen Berichte erschienen, wonach durch den Einsturz der Zwillingstürme Giftstoffe freigesetzt worden seien. In der vergangenen Woche hatte EPA-Generalinspekteur Nikki Tinsley eingeräumt, dass die Bush-Regierung „die EPA überzeugt hat“, in deren Mitteilungen „Warnhinweise zu streichen“. Nach Angaben der Zeitung Daily News wurden deshalb unter anderem Informationen über Risiken durch Asbest, Blei sowie Beton- und Glasstaub zurückgehalten.