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Archiv-Artikel

Ernst Reuter kein Ehrenbürger

Die CDU ist mit ihrem Vorstoß zur posthumen Verleihung der Ehrenbürgerwürde an den früheren Berliner Regierenden Bürgermeister und Sozialdemokraten Ernst Reuter gescheitert. Das Abgeordnetenhaus lehnte am Donnerstagabend mit den Stimmen von SPD, PDS und Grünen die Forderung der Union ab, Reuter anlässlich dessen 50. Todestags so zu ehren. Der Senat wird Reuter mit Veranstaltungen würdigen. Reuter selbst habe die Richtlinien für die Verleihung der Ehrenbürgerwürde unterzeichnet, wonach nur lebende Personen geehrt werden, betonte SPD-Fraktionschef Michael Müller. Dies sei jahrzehntelang bis auf wenige Ausnahmen – den sowjetischen Stadtkommandanten Nikolai Bersarin, Heinrich Zille und Marlene Dietrich – akzeptiert worden. Mit ihrem Vorschlag wolle die CDU die rot-rote Koalition nur spalten, sagte Wolfgang Brauer (PDS). Es sei eine „herzlose und technokratische“ Position, sich hinter Paragrafen zu verstecken, sagte der parlamentarische Geschäftsführer der CDU-Fraktion, Frank Henkel.

DDP