Pastorin dringt auf Asyl : Letzte Chance für Familie Tossa
Eine seit zehn Jahren in Glinde bei Hamburg wohnende Togolesin und ihre hier geborenen Kinder bangen um ihre Zukunft. Das schleswig-holsteinische Innenministerium will am nächsten Dienstag über ein Bleiberecht für die Familie entscheiden, die nach Togo abgeschoben werden soll. Die Glinder Pastorin Gabriele Mayer hatte die Härtefallkommission in Kiel angerufen und eine Petition eingereicht. Der Kirchenvorstand der Glinder St.-Johannes-Gemeinde unterstützt den Antrag. „Die Tossas sind in Togo ihres Lebens nicht sicher, nachdem sie von dort als politisch Verfolgte geflohen sind“, warnte Mayer gestern. Auch sei die medizinische Versorgung, die der dreijährige Erwin Tossa aufgrund seiner Epilepsie benötige, in dem westafrikanischen Land nicht gewährleistet. „Schwere Hirnschäden wären die Folge“, warnte auch Almut Jöge von der Hamburger Flüchtlingshilfe Fluchtpunkt.
Arsadina Tossa und ihre Kinder Erwin und Elke sollten schon am 6. Juli abgeschoben werden. Der Kirchengemeinde zufolge brachen die Beamte, die um 6.30 Uhr die Familie aus dem Schlaf gerissen hatten, die Abschiebung aber ab, als Arsadina Tossa sich aus dem Fenster zu stürzen drohte. Anschließend tauchte die Familie unter. Mayer: „Sie hat Todesangst, nach Togo zu müssen.“ Der Familienvater war schon im April in die Militärdiktatur verfrachtet worden. Außer einem Anruf unmittelbar nach der Abschiebung hat die Familie nichts mehr von ihm gehört. „Abschiebungen nach Togo sind generell unverantwortlich“, kritisierte Jöge von Fluchtpunkt und verwies auf Berichte von amnesty international und dem Auswärtigen Amt. Diese warnen vor Menschenrechtsverletzungen und Zensur unter dem Regime von General Gnassingbé Eyadema. wei