WAS MACHT EIGENTLICH ...der Python?
: Die öffentliche Hand ärgern

Er schlängelt sich durch Berliner Hausflure, verstopft märkische Abflussrohre und bevölkert Badezimmer tolldreister Exotenliebhaber. In bester Gesellschaft mit Krokodilen, Schnappschildkröten, Alligatoren und Vogelspinnen ist der Berliner Python immer wieder eine Schlagzeile wert: Feuerwehr findet entschlängeltes Reptil. So soll es nicht weitergehen, meinen die Berliner Grünen. Im Häusermeer der Hauptstadt halten 311 ExzentrikerInnen gefährliche Tiere wild lebender Arten. Allein im letzten Jahr wurde nicht wenigen ihre Tiersammelwut zu viel: 94 Exoten setzten sie daher kurzerhand aus. Nun beklagen die Grünen, dass diese verquere Tierhaltung ein Ende haben muss. Meerschweinchen tun’s schließlich auch, und ein Feuerwehreinsatz zur Rettung eines Goldhamsters ist allemal ungefährlicher als die Suche nach einem Alligator. Und was das erst kostet! Nicht nur die Bergung kostet, nein, auch die Unterbringung und die Versorgung solchen Fundguts sind teuer. Zumal es ja nicht wirklich angesagt ist, ein Krokodil im Tierheim einzuquartieren. Gefahren für uns ahnungslose Naturfans sind ebenfalls bedenklich. Eine Vogelspinne auf der Picknickdecke? Was sagen dazu nur die Krankenkassen? Claudia Hämmerling (Grüne) jedenfalls sagt, das mediale Sommerloch nutzend: „Schluss mit dem verantwortungslosen Umgang mit gefährlichen Wildtieren.“ Die tierschutzpolitische Sprecherin fordert: „Ein Haltungsverbot für gefährliche Tiere in Privatbesitz ist überfällig.“ Recht so, back to the goldfish, please. AW FOTO: RTR