heute in bremen
: „Die Leute sollten sich rantrauen“

Donnerstags gibt’s was auf die Augen: Die Gesellschaft für aktuelle Kunst lädt zum Jour fixe

taz: Frau De Vries, bieten Sie schon ein Donnerstags-Abo an?

Janneke de Vries, Direktorin der GAK: Nein, das Abo gibt es noch nicht, aber wir haben hier jetzt ständig donnerstags Programm zum regulären Eintrittspreis.

Was gibt’s denn da so?

Wir bieten ein Rundumpaket zu unseren aktuellen Ausstellungen: Die Künstler präsentieren ihre Arbeit selbst, etwa in einem Vortrag oder Gespräch, manchmal werden Filme mit thematischem Bezug gezeigt, oder eine Lesung angeboten. Es geht uns um die Vermittlung und das bessere Verständnis. Wir wollen die Leute nicht alleine lassen mit dem, was sie hier sehen.

Und heute?

Mit Özlem Sulak haben wir eine Künstlerin der Hochschule für Künste, die ihrem eigenen Migrationshintergrund mit Dokumentarfilmen erforscht. Daneben stellt Kathrin Sonntag aus, die mit ihren Arbeiten die alltägliche Wahrnehmung der Dinge hinterfragt und diese in einen anderen Kontext stellt. Da geht es um Durchblicke, Einblicke, Ausblicke…

Und Ihr Ausblick für die GAK?

Wir wollen, dass die Leute hier in Bremen kapieren, dass wir super sind…! Auf nationaler und internationaler Ebene wird das schon gesehen, aber manchmal habe ich den Eindruck, hier ist es noch nicht angekommen.

Also ist die GAK noch nicht da, wo sie hin soll?

Wir arbeiten ja dran. Ich finde, die Leute sollten sich rantrauen an die zeitgenössische Kunst – die ist auch viel weniger abgehoben, als so mancher denkt. Denn sie reagiert ja auf die Zeit, in der wir leben. Da sind alle angesprochen…

die Frage ist nur, ob sie sich auch angesprochen fühlen…?

Der Donnerstag läuft schon ganz gut. Die Leute sollen wissen, dass sie an diesem Abend immer kommen können.

INTERVIEW: JENS UTHOFF

19 Uhr, GAK, Teerhof 21