ein neuer verlag für das „kursbuch“ (3)
: Verbrecher Verlag

Rowohlt schmeißt das „Kursbuch“ raus, die Kulturzeitschrift sucht einen neuen Verlag. Die taz sucht mit und zeigt mögliche neue Verbindungen auf. Kandidat heute: der Verbrecher Verlag

Schwierige Situationen erfordern den Mut zu radikalen Lösungen. Sollten die Macher des Kursbuchs es tatsächlich darauf anlegen, in einem dialektischen Dreisprung gleichzeitig den Generationswechsel zu vollziehen, einen Kurswechsel einzuleiten und zurück zu den Wurzeln ihrer Zeitschrift zu gehen, dürfte ihnen wenig anderes übrig bleiben, als sich unter das Dach des letzten linksradikalen Großverlags Berlins zu begeben: des Verbrecher Verlags. Begann die Krise des Kursbuchs nicht in dem Augenblick, als die Linke sich von einem politischen Projekt in ein Projekt der Lebenskunst verwandelte? Muss nicht hier angesetzt werden? Auch für den Verbrecher Verlag würde eine Übernahme des Kursbuchs Sinn machen: Nach Gisela Elsner und Peter O. Chotjewitz könnte eine weitere verdienstvolle, aber leider dem Vergessen entgegentrudelnde Institution der deutschen Linken gerettet werden. Zumal sich mit Dietmar Dath auch ein potenzieller Kursbuch-Chef-Herausgeber im Autorenstamm des Verlags befindet. TAZ