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Archiv-Artikel

Neuer Luftangriff in Gaza

Ein Toter und 15 Verletzte bei israelischem Beschuss. Operation von Bodentruppen nicht ausgeschlossen

GAZA afp/dpa ■ Bei einem erneuten israelischen Luftangriff auf Mitglieder der radikal-islamischen Hamas-Bewegung ist gestern in Gaza mindestens ein Mensch getötet worden. Nach Angaben palästinensischer Sicherheitsvertreter feuerte ein Apache-Kampfhubschrauber mitten im Stadtzentrum drei Raketen auf ein Auto mit Hamas-Mitgliedern. Mindestens 15 Menschen, zumeist Passanten oder Insassen anderer Fahrzeuge, seien verletzt worden. Einer von ihnen befinde sich in kritischem Zustand. Nach einem palästinensischen Selbstmordanschlag in Jerusalem am 19. August hatte Israel die umstrittene gezielte Tötung palästinensischer Extremisten wieder aufgenommen.

Nach den Worten des außenpolitischen EU-Beauftragten Javier Solana gibt die Situation in Nahost derzeit wenig Anlass zum Optimismus. Die Lage sei kritisch, doch glaube er nach wie vor an eine friedliche Lösung des Konflikts, sagte Solana gestern in Jordaniens Hauptstadt Amman, der dritten Station seiner Reise durch die Region. Die EU werde trotz heftiger israelischer Kritik ihre Kontakte zu Palästinenser-Präsident Jassir Arafat aufrechterhalten und ihre Politik gegenüber Arafat nicht ändern.

Angesichts der Eskalation der Gewalt im Gaza-Streifen schließt Israel auch größere Operationen seiner Bodentruppen im Gaza-Streifen nicht mehr aus, sagte der israelische Verteidigungsminister Schaul Mofas am Sonntag. Bisher hatte die Armee wegen der für diesen Fall befürchteten großen Zahl von Opfern auf beiden Seiten zurückgeschreckt.

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