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Archiv-Artikel

Nicht nur mit Windeln Probleme

betr.: „Keine Zeit für Windelwechsel“, taz bremen vom 27.08.03

Kindertagesheime erhalten neue Aufgaben. Manche Probleme, die damit entstehen, können jedoch gar nicht gelöst werden, sofern nicht angemessene Rahmenbedingungen geschaffen werden. Die Elternvertretungen aller Träger von Kindertagesheimen haben immer wieder auf ungelöste Schwierigkeiten aufmerksam gemacht. Dazu gehören mangelhafte Personalressourcen für Kinder, die noch gewindelt werden müssen, aber auch: keine Aufnahme von Dreijährigen, wenn sie erst im Oktober oder später geboren werden; Feriendienste, die oft nur den alten Namen „Notdienste“ rechtfertigen; geringe Flexibilität in den Betreuungszeiten; äußerst begrenzte Ressourcen bei der – auch von Eltern sehr erwünschten – Übernahme neuer Aufgaben wie Sprachförderung, Hinführung zur Schule, aber auch der Entwicklung einer kind- und situationsgerechten Pädagogik.

Die meisten dieser Aufgaben könnten gelöst werden durch konsequente Umsetzung zweier zentraler Punkte: verstärkten und individuellen Einbezug von Eltern in die Arbeit des KTH vor Ort (Elternabende, individuelle Elterngespräche u.v.m.) – was erst einmal höheren Aufwand für die ErzieherInnen und Eltern bedeutet –; Einführung der lang ersehnten und vielseitig geforderten zweiten Fachkraft in jeder Gruppe in den Kindertagesheimen.

Die zweite Kraft für jede Gruppe löst sicher nicht alle Probleme. Doch sie löst einen Löwenanteil an Schwierigkeiten, die heute mit ungezählten Sonder-, Einzel- oder Hilfslösungen oder auf dem Rücken von Kindern oder überlasteten Erzieherinnen gelöst oder eben verschoben werden müssen.

Wir Elternvertretungen unterstützen jede Initiative, die substantielle Verbesserungen für unsere Kinder in den Kindertagesheimen verspricht – und ihre Versprechen einhält!

STEFAN KUNOLD, Sprecher der Zentralen Elternvertretung der KTH in Bremen