: lokalkoloratur
Im Vorzimmer der Mächtigen. Im Wartesaal der Geschichte: Irgendwie kommt nie so recht zu Potte, wer sich in den Foyers dieser Welt aufhält. Generationen von Möchtegern-Dandys sind als Häppchen-Schnorrer in die Geschichte eingegangen. Nicht zu vergessen auch die „Fress-Aktien“ – von kostenbewussten Rentnern erworbene Anteile zum Zwecke des Schnittchenverzehrs auf den entsprechenden Hauptversammlungen. Doch wie man es auch wendet: Es bleibt das Versprechen des Glücks, das einem aus den Foyers entgegenleuchtet. Man agiert zwar bühnennah, aber nicht auf derselben. Auch Kultursenatorin Dana Horáková hegt ja eine recht gezügelte Affinität zum Beispiel zu Theaterbesuchen. Nur folgerichtig also, dass sie heute einen Gruß zur Übergabe des umgebauten Garderobenfoyers der Staatsoper sprechen wird, deren Intendant Louwrens Langevoort durch publikumsnahe Präsenz auch im Foyer bekannt wurde. Sein Vertrag wurde allerdings nicht verlängert. Warum? Ach, vielleicht gedenkt sich Horáková im Notfall selbst mal garderobennah zu verdingen. PS