: Allawi fordert Abzug der Rebellen
Iraks Premier interveniert in Nadschaf. Britische Militärpolizei untersucht Todesfälle
BAGDAD dpa ■ Beim Besuch im umkämpften Nadschaf hat Iraks Premier Ajad Allawi gestern die Milizionäre des Schiitenpredigers Muktada al-Sadr zum Abzug aufgefordert. „Die Gesetzlosen“ müssten die Pilgerstadt „unverzüglich“ räumen. Bei den Kämpfen dort wurden nach Krankenhausangaben bis gestern 87 Iraker getötet und fast 300 verletzt. Das US-Militär verlor 5 Soldaten. Relativ ruhig blieb es gestern in der Bagdader Vorstadt Sadr-City, wo es nach Angaben des Gesundheitsministerium bislang 22 Tote und 166 Verletzte gab.
Die Freilassung von 7 Lastwagenfahrern verzögert sich: Zunächst sah es nach Angaben der Kuwait Gulf Link Company, die Firma der Fahrer, nach einer Lösung des Geiseldramas aus. Aber dann hätten die Entführer neue Forderungen erhoben, die nichts mit der Firma zu tun hätten.
Die britische Militärpolizei ermittelt zu 48 verdächtigen Todesfällen. Überprüft werden laut Independent auch 94 Vorfälle im Irak wie Tod in Haft, illegale Schießereien und mutmaßliche Misshandlungen von Irakern durch britische Soldaten.
Auch Australiens Regierung gerät unter Druck: Rund 40 Exdiplomaten und Verteidigungsexperten schrieben Premier John Howard, Australien „sei auf Grund falscher Voraussetzungen und Täuschung des Volkes“ in den Irakkrieg geführt worden.