: Streit über das 1,30-Euro-Urteil
BERLIN ddp ■ Der Berliner Anwaltsverein (BAV) hat Bundestagsvizepräsident Wolfgang Thierse (SPD) wegen dessen Kritik an der Entscheidung des Landesarbeitsgerichts im Fall „Emmely“ zum Rücktritt aufgefordert. BAV-Chef Ulrich Schellenberg sprach von einer „nicht hinnehmbaren Entgleisung“, für die Thierse sich entschuldigen müsse. Thierse hatte in einem Berliner Zeitung-Interview die Entscheidung der Arbeitsrichter im Fall der wegen Unterschlagung von 1,30 Euro entlassenen Berliner Supermarktkassiererin Barbara E. als „barbarisches Urteil von asozialer Qualität“ bezeichnet. Das Landesarbeitsgericht hatte am Dienstag die umstrittene fristlose Kündigung der Kassiererin wegen der Unterschlagung von 1,30 Euro bestätigt.