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Archiv-Artikel

taz in die Schulen!

Die taz ruft ihre LeserInnen auf, Abonnements für Hamburger Schulen zu spenden – damit die LeserInnen von morgen Zugang zu konzernunabhängigem, kritischem Journalismus bekommen

Zeitungen in die Schulen – das muss eigentlich jedem sofort einleuchten. Die Zeitung ist ein Kulturgut, zu dem die junge Generation die Bindung zu verlieren droht. Dabei können Zeitungen dazu beitragen, die Lust aufs Lesen überhaupt zu wecken. Es ist deswegen nicht nur eigennützig, sondern auch Teil unseres Bildungsauftrags, wenn wir die taz in die Hamburger Schulen bringen – auch wenn wir natürlich hoffen, damit die LeserInnen von morgen zu gewinnen.

Das Hamburger Abendblatt hat es vorgemacht: Seit einigen Wochen wirbt das Blatt unter seinen Lesern um Paten, die Abonnements für Schulen bezahlen. Wir haben über diese Schulabo-Aktion unter dem Titel „Schüler lernen Springer lesen“ kritisch berichtet und die Fragen aufgeworfen, ob mit groß aufgestellten Lesewänden im Schulfoyer die Grenze zur unerlaubten Werbung an Schulen überschritten wird.

Die Tatsache, dass Zeitungen für die Schulen eine gute Sache sind, blieb aber unbestritten. Abendblatt-Chefredakteur Claus Strunz bedankte sich bei uns für die faire Berichterstattung. Man habe herauslesen können, „dass eine gute Idee eine gute Idee bleibt, auch wenn sie von Springer kommt.“

Stimmt. Insbesondere wenn sie ursprünglich von der taz stammt. Seit 1992 pflegt die taz ein Solidarmodell, in dem wohlhabende LeserInnen die weniger betuchten subventionieren. Und es ist lange Tradition, dass die taz Abonnements an Strafgefangene liefert und dafür Sponsoren wirbt. Neu ist die Idee des Abendblatts, das Modell auf Schulen anzuwenden. Da erkennen wir neidlos an: die ist gut.

Deshalb wollen wir mit einsteigen, ermutigt durch zahlreiche LeserInnenzuschriften: Ab sofort gibt es die Möglichkeit, taz-Abos für Hamburger Schulen zu spendieren. Damit die SchülerInnen Meinungsvielfalt statt Springer-Einerlei bekommen. Und damit sich das Hamburger Abendblatt keinen einseitigen Wettbewerbsvorteil verschaffen kann.

Sie können eine Schule Ihrer Wahl bedenken – etwa „Ihre“ ehemalige oder eine Schule in einem besonders bedürftigen Stadtteil. Sie können aber auch einfach ein Abo schalten, das wir an eine Hamburger Schule geben, die um ein Frei-Abo gebeten hat.

Der Preis beträgt 288 Euro für ein Jahr, 144 Euro für ein halbes. Dafür beliefern wir die Schule immer dann, wenn keine Ferien sind.

Die ersten Spender stehen schon in den Startlöchern, darunter auch eine GEW-Betriebsgruppe, die gemeinsam ein Abo stemmen will. Auch die ersten Anfragen erreichten uns schon vor dem Start dieser Aktion: Der Kreisschülerrat Altona zum Beispiel hat uns gebeten, elf Altonaer Schulen zu beliefern.

In den kommenden Wochen werden wir hier in loser Folge SpenderInnen vorstellen, wenn die das wünschen. TAZ