Eine arabische Beziehung

Als Mounir el Motassadeq zuletzt am 19. Februar 2003 den Saal 237 des Hamburger Landgerichts betrat, verließ er ihn als „Helfer der Anschläge des 11. September 2001“ mit der Aussicht auf 15 Jahren Haft. Dennoch erschien er gestern nach Aufhebung des Haftbefehls zum Revisionsprozess mit seinen Verteidigern Josef Gräßle-Münscher und Udo Jacob scheinbar selbstsicher vor Gericht. „Herr Motassadeq bestreitet entschieden, die Anschläge unterstützt zu haben“, erklärte Jacob. Er habe zu den späteren Todespiloten um Mohammed Atta und Marwan Al Shehhi eine „ganz normale Beziehung gehabt, wie es unter arabischen Studenten üblich ist“. In der Tat geht wohl nur noch die Anklage davon aus, dass die Anschläge in Hamburg geplant worden seien. Selbst die 9/11-Kommission des US-Kongresses kam kürzlich zu der Auffassung, dass die Todespiloten in Afghanistan „rekrutiert“ worden seien. KVA/FOTO: DPA

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