: Mit Affenzahn für Hartz V
WASHINGTON afp/taz ■ Davon träumen die Bruttosozialprodukt-Junkies Wolfgang Clement und Friedrich Merz: Wissenschaftler in den USA haben sonst eher behäbige Affen durch Genmanipulation zu Workaholics gemacht. Vier Tieren sei eine Substanz gespritzt worden, die das Gen im Gehirn blockierte, das für die Balance zwischen Arbeitsaufwand und Belohnung zuständig ist, berichtete das National Institute of Mental Health (NIMH) in Washington am Mittwoch. Affen seien normalerweise – wie die meisten Menschen – eher faul, wenn ihnen erst in ferner Zukunft eine Belohnung winkt. Sobald der Lohn aber nicht mehr weit sei, arbeiteten die Tiere härter und machten auch weniger Fehler. Nach der Behandlung aber konnten die Affen den Wissenschaftlern zufolge keine Informationen mehr darüber verarbeiten, wann sie mit einer Belohnung zu rechnen hatten – und arbeiteten nun ständig wie wild und fast fehlerfrei. Das ist es, was den Akkord-Hetzern Merz und Clement noch fehlt: Für Hartz V, also die nächste Stufe auf der nach oben offenen Sozialstaatshenker-Skala, wird das Volk einer Gehirnwäsche unterzogen. Es soll dann glauben, es wäre für jeden eine Belohnung, irgendeine Arbeit anzunehmen und als williger Arbeitsroboter mit Affenzahn durchzuschuften. Für Montagsdemonstrationen haben solche manipulierten Äffchen jedenfalls keine Zeit mehr.