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Archiv-Artikel

Stoiber will neuen Münchner Vorstand

Nach Hohlmeier-Affäre soll CSU-Bezirksvorstand komplett zurücktreten

MÜNCHEN dpa/ap ■ Nach den Dauerquerelen in der Münchner CSU will Parteichef Edmund Stoiber offenbar diesen Montag den gesamten Vorstand des CSU-Bezirks zum Rücktritt auffordern. Wie der Münchner Merkur unter Hinweis auf Parteikreise berichtete, wolle Stoiber damit ein Zeichen des Neuanfangs setzen. Nach der Affäre um interne Wahlmanipulation und dem Rücktritt von Bezirkschefin Monika Hohlmeier sollten laut Merkur bei einem Bezirksparteitag am 17. September zunächst nur wenige Stellen im Vorstand neu besetzt werden. Hohlmeiers designierter Nachfolger Otmar Bernhard nannte Stoibers Pläne für komplette Neuwahlen „sehr vernünftig“. Dies sei „eine Legitimation für den neuen Vorstand“.

Die bayerische Staatsregierung hat unterdessen umfassend über Parteiarbeit in den Ministerien informiert. Laut der am Freitag veröffentlichten Antwort von Staatskanzleichef Erwin Huber setzte Hohlmeier mit zuletzt 15 Nebentätigkeitsgenehmigungen mit Abstand die meisten Mitarbeiter für Belange der CSU und persönliche Unterstützung ein. Auch Ministerpräsident Stoiber griff demnach mehrmals auf die umstrittene Praxis zurück, vor allem in Zusammenhang mit seiner Kanzlerkandidatur.