: Attentat bei Tel Aviv
Bei Anschlag nahe einem Militärstützpunkt werden mindestens fünf Menschen getötet. Israelische Regierung macht Hamas verantwortlich
JERUSALEM afp/rtr ■ Drei Tage nach dem israelischen Angriff auf die Führung der Hamas sind bei einem Selbstmordanschlag nahe Tel Aviv mindestens fünf Menschen getötet worden. Etwa 30 weitere seien verletzt worden, berichtete der Rundfunk unter Berufung auf Rettungskräfte. Der Anschlag ereignete sich vor einer Bushaltestelle in der Nähe eines Krankenhauses. Die Haltestelle wird oft von Soldaten eines nahe gelegenen Militärstützpunktes genutzt.
Ein israelischer Regierungssprecher machte die radikalislamische Hamas für den Anschlag verantwortlich. Israels Verteidigungsminister Schaul Mofas hatte die Streitkräfte zuvor angewiesen, sich auf eine Eskalation der Gewalt vorzubereiten. Der Hamas-Führer Abdelasis Rantisi nannte das Attentat eine Vergeltung für die „Verbrechen“ Israels. Er bekannte sich jedoch zunächst nicht zu der Tat. Israels Armee hatte am Samstag eine Bombe auf ein Haus in Gaza-Stadt abgeworfen, in dem nahezu die gesamte Hamas-Führung versammelt war.
Hamas-Gründer Scheich Ahmed Jassin, der bei dem Angriff leicht verletzt wurde, drohte daraufhin mit „unvergesslicher“ Rache und erklärte Israels Premier Ariel Scharon für vogelfrei. Zuletzt waren bei einem Selbstmordanschlag auf einen Bus in Jerusalem am 19. August 22 Menschen getötet worden. Zu dieser Tat bekannten sich sowohl die Hamas als auch der Islamische Dschihad.
Seit dem 19. August hat sich der Kreislauf aus Gewalt und Gegengewalt zwischen Palästinensern und Israel wieder verstärkt. Israel hat angekündigt, weiter gezielt die Anführer gewalttätiger Gruppen wie der Hamas zu töten. Die Hamas hat mit weiteren Anschlägen auf Israelis gedroht. Die israelische Regierung verurteilte den gestrigen Anschlag, der die Bemühungen um Wiederbelebung des Nahost-Friedensprozesses in Frage stellt.