: was macht eigentlich... … Claus Peymann?
Er bleibt
Claus Peymann bleibt bis 2007 am Berliner Ensemble (BE) Direktor. Das konnten am Donnerstag seine Mitarbeiter am schwarzen Brett lesen. „Ich bleibe, lasse euch nicht im Stich, haue auf keinen Fall vorzeitig ab und erfülle meine Vertrag“, stand da geschrieben. Was war geschehen, fragten sich manche aus der Schauspieltruppe, hatte doch der Chef mehrfach gedroht, der Stadt der „Kulturbanausen“ locker den Bettel hinzuschmeißen, wenn es nicht mehr Kohle gibt. Jetzt doch nicht? Warum nur? Sehen wir einmal davon ab, dass jeder Ausraster des großen Theatermanns ihm ein paar mehr Zuschauer ins Haus spült – Wutausbrüche und Kündigungsdrohungen gehören quasi zum Marketing –, hat Peymann sich für den Verbleib entschieden, weil man ihn mal so richtig gebauchpinselt hat. Das braucht man als Theaterchef, als Genie und Superintendant. Nach einem Treffen mit dem Regierenden, bei dem der seine „außerordentliche Wertschätzung“ für das Theater versichert hat, es für „unverzichtbar“ hält, als „Mittelpunkt des Berliner Kulturlebens“ sieht und „meine persönliche Arbeit als künstlerischer Leiter unter allen Umständen fortgesetzt haben will“ etc., hat sich der Direktor umdrehen lassen. Besänftigt ist er nun, nicht mehr so wütend wie noch vor einem Jahr, als Wowereit „verdammt noch mal“ mehr Geld herausrücken sollte. „Toi, toi, toi“, wünscht er jetzt seinem Ensemble zum Saisonstart. Mehr noch: Weiter mit der „Guerilla-Taktik“ für die nächsten Jahre. War alles nur Spiel, fragt man sich da, brechtsche Schläue? ROLA FOTO: AP