basis demokratie
: Jenseits von Fürth

Die „Wahlalternative Arbeit und soziale Gerechtigkeit“ (WASG) läuft Gefahr, im größten Bundesland einen Fehlstart hinzulegen. Noch bevor sich das linke Protestbündnis als Partei gegründet hat, sollen offenbar Fakten geschaffen werden. Über die Köpfe der NRW-Basisvertreter hinweg kündigt ein Bundessprecher der Alternativen eine Entscheidung zur Landtagswahl 2005 an. Ob die nicht informierten Linken an Rhein und Ruhr dabei sein dürfen, soll offenbar in der WASG-Zentrale im bayerischen Fürth bestimmt werden.

KOMMENTAR VON MARTIN TEIGELER

Wenn die Wahlalternative wirklich eine neue Kraft für progressive und gegen autoritäre „Basta-Politik“ sein will, dann muss sie den Testfall Nordrhein-Westfalen bestehen. Die Basisgruppen liegen richtig, wenn sie zunächst einmal organisatorisch und politisch wachsen wollen. Es wäre kein guter Start für eine selbst ernannte emanzipatorische Bewegung, wenn Grundsatzentscheidungen nicht vor Ort in Duisburg und Dortmund, sondern in fränkischen Gewerkschaftsbüros getroffen werden.

Derzeit mangelt es den linken Alternativen noch an Vielem. Bis zu einer eventuellen Teilnahme an der NRW-Wahl 2005 bleibt noch ganz viel Aufbauarbeit: Wenige Mitglieder, kein Programm, keine demokratisch legitimierten Vorstände auf Bundes- und Landesebene, kaum Kommunikation zwischen Basis und Bundesspitze. Der erste Schritt: Die Wahlalternativen im Westen müssen in den nächsten Monaten beweisen, dass sie keine Filiale der Fürther Zentrale sind.