: Al-Motassadeq entlastet
Nach neuer Zeugenaussage hatte der mutmaßliche Terrorist nichts mit den Anschlägen des 11. 9. zu tun
HAMBURG rtr ■ Der als mutmaßlicher Helfer der Attentäter des 11. September 2001 erneut angeklagte Marokkaner Mounir al-Motassadeq hatte nach einer neuen Zeugenaussage nichts mit den Anschlägen in den USA zu tun. „Ich glaube, dass Mounir nichts mit dem World Trade Center zu tun hatte“, sagte ein 30-jähriger Sudanese gestern vor dem Hanseatischen Oberlandesgericht, der bereits beim ersten Prozess vor zwei Jahren ausgesagt hatte. Er habe nicht den Eindruck, dass al-Motassadeq zu solch einer Tat fähig wäre.
Zuvor hatte der Zeuge bereits gesagt, dass er bei al-Motassadeq während seiner Bekanntschaft in den späten 90er-Jahren keinerlei erkennbare Hinwendung zum Extremismus beobachtet habe. Eine früher gemachte Aussage, in der er dessen religiöse Einstellung als „krass“ bezeichnet hatte, zog der Zeuge vor Gericht ausdrücklich zurück. Ihn habe es überrascht, als er von al-Motassadeqs Aufenthalt in einem Al-Qaida-Ausbildungslager erfahren habe. In der Gruppe muslimischer Studenten in der Marienstraße habe Atta das Sagen gehabt. Am Vortag hatte ein anderer Zeuge Motassadeq zum engeren Kreis um den späteren Todespiloten Atta gezählt.