: … und der Zukunft zugewandt
14 Jahre nach der Schließung wird die Ruine des Palasts der Republik heute Abend mit einem dreimonatigen Kulturfestival wieder eröffnet. In der Mitte Berlins entsteht ein zweites Centre Pompidou. Die taz liefert die Gebrauchsanweisung für die Eröffnung und das wegweisende Programm
Start-Programm heute ab 19 Uhr: anschlaege.de, Bolschewistische Kurkapelle, Martin Clausen, Christoph Grund, Gesine Danckwart, Ligna, Raumlabor, Gob Squad, Sportification, Rimini Protokoll u. a. Info und Gesamtprogramm im Internet unter www. volkspalast.com
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Der Volkslampenladen soll glänzen. Darum werden alle Besucher gebeten, eine Stehlampe mitzubringen. Dafür: Eintritt frei und das Ewiger-Ruhm-Zertifikat: Hat den Palast erleuchtet.
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Mokkabar, Altberliner Stube, vergesst es. Wenn drinnen Party, Nico and the Navigators et cetera spielen, gibt es in der Volksküche vom Ex-DDR-Palast-Gastro-Service Gegrilltes. No Broiler.
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Ein Infopoint samt Poststelle steht hier am Eingang. Held-der-Arbeit-mäßig können hier online die Meinung und Lob gesagt werden.
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Wie bei jeder Eröffnung wird auch am 20. August 2004 vor dem Palast der Republik ein roter Teppich entrollt. Gruppenfotos werden geschossen und Society-Reporter fragen: „Was tragen Sie zur Demokratie?“ Bitte kein Lederhut.
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Der Volksempfang ist einer wie für Staatsgäste: Ein Autoservice setzt extra Stretchlimousinen zum Vorfahren ein. Achtung, nur für Volksstars und Trabbi-Geschädigte.
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Der frühere Volkskammersaal ist zwar nicht mehr existent, seine räumlichen Spuren hingegen schon. Dort hinauf werden Führungen angeboten und Rudi Häusermanns imaginäre Palastbegehung von 1975, „Richtfest“, stellt ein Gefühl zur Gegenwart vor.
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Auf der Bühne startet das „Shrinking Cities Music Festival“ natürlich mit Musik , aber auch mit Vorträgen und Filmen zum Thema „schrumpfende Städte“ und den Auswirkungen auf das Stadtleben.
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Durch die Welten des Unfertigen geht es hinauf in den Festsaal zur multifunktionalen Bühne im multifunktionalen Haus. „Le Bal moderne“, ein Ballhaus-Tanzfestival, „Coup der Berdache“, eine visiuelle, klangliche und theatralische Performance, oder „Dialoge 04“, Sasha Waltz’ choreografische Palast-Raum-Erfahrung, finden hier statt.
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Der große Ballsaal wird ebenfalls bei der Palastbegehung den Ort, Raum und die Gefühle in die Imagination rufen. Er soll auch noch per tänzerische Raumergreifung neu definiert werden. Termin noch offen: 2004, 2005, 2006 …
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Palastfoyer: Zum Festival Volkspalast wird der einstige Palast der Republik zum Raum und Labor für neue Formen der Öffentlichkeit. Niemand bleibt draußen, und es beginnt im Foyer: Raum für Performances, die Bowling-Bar und den Chorsaal.
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Late-Night-Raum heißt der Ort unter der großen Treppe. Er ist für das Übliche da: das Abhängen, aber auch für Partys, Filme, Diskussionen.
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Der Groundfloor bietet den ersten großen Bühnenraum. „Being the Future“ mit Ausstellungen, Filmen und Theater zum Thema Zukunft und die „Fassadenrepublik“ zum Thema Architektur finden hier statt. Auch der Schlauchbootverleih, um den gefluteten Palast zu befahren.
Hinweis: Konzept und Text: Rolf Lautenschläger Foto: Jochen Hell/Artur Grafik: Archiv Lay-Out: Jörg Kohn