DER RECHTE RAND : Folgenreiche Aschermittwochsrede
Nein, das will Udo Pastörs nicht gesagt haben: Im Internet wird dem mecklenburg-vorpommerschen NPD-Fraktionsvorsitzenden unterstellt, über die Bundesrepublik als „Judenstaat“ gewettert zu haben, „den es auszulöschen gelte“. Im Machtkampf um den NPD-Bundesvorsitz ist der Szene im Norden mittlerweile offenbar jedes Mittel recht.
Auf dem rechtsextremen Internetportal „Altermedia“ finden sich die angeblichen Sätze aus Pastörs’ Aschermittwochsrede bei der NPD in Saarbrücken. Dort trat er am 25. Februar auf, um für seine Kandidatur gegen den amtierenden NPD-Bundesvorsitzenden Udo Voigt zu werben. Bemüht radikal, so heißt es auf „Altermedia“, soll Pastörs geredet haben. Nicht zuletzt vermutlich, um damit seinen Intimfeind Jürgen Rieger – NPD-Bundesvize und Landeschef in Hamburg – zu übertreffen. Gilt dieser doch sogar innerhalb der Partei als „unreflektierter Hitler-Verehrer“.
Weiter berichtet das Internetportal, das das Stralsunder Ex-NPD-Mitglied Axel Möller betreiben soll, Pastörs habe zudem erklärt, dass die vielen „Krummnasen“, die die Politik in Deutschland beherrschten, vernichtet werden müssten.
Nun herrscht Aufregung: „Was hier von Altermedia zu meiner Aschermittwochrede gebracht wurde, das unterscheidet sich nur wenig vom Pöbeljournalismus der Systempresse“, schimpft Pastörs selbst per Presseerklärung. Und hat zuvor die Rechtsmittel der ansonsten so verhassten Bundesrepublik genutzt: Per eidesstattlicher Erklärung versichert er, weder vom „Judenstaat, den es auszulöschen gilt“ gesprochen zu haben, noch von den „Krummnasen“.
Tondokumente, die dem NDR vorliegen, belegen allerdings, wie Pastörs über die „Judenrepublik“ wettert und vor türkischen Männern warnt, die mit ihren „Samenkanonen“ nach Deutschland kämen und gegen die mit „Wort“ und „wenn nötig mit der Hand“ vorgegangen werden müsste.