: Nur noch Mainstream bleibt
Staatstheater Hannover: Wegen drohender Kürzungen kündigt Intendant Rücktritt an
Hannover taz ■ Der Intendant kündigte seinen Rücktritt an, der Betriebsratsvorsitzende soll sogar geweint haben – trotzdem blieb Kultusminister Lutz Stratmann (CDU) gestern in der mit Spannung erwarteten Aufsichtsratsitzung des Staatstheaters Hannover ziemlich hart: Zu den Kürzungen in Höhe von 2,7 Millionen Euro für das Theater gebe es „keine Alternative“. Allerdings kündigte er an, dass die Summe nicht schon im kommenden Jahr zu erbringen sei, sondern erst bis 2006.
„Es gibt für mich keine Entspannung“, sagte Intendant Wilfried Schulz sichtlich ermattet. Das Land habe sich zwar auch bereit erklärt, die Tarifsteigerungen für die 1.000 Mitarbeiter des Staatstheaters im kommenden Jahr zu tragen. Allerdings drohe dennoch das Aus der Spielstätten Ballhof I und II mit seinem experimentellen und Jugendprogramm. Was dann bleibe, sei „nur noch Mainstream“, sagte Schulz. Da die drohenden Kürzungen „den Charakter des Hauses verändern“, sehe er „keinen Sinn darin, die Vertragsverhandlungen weiterzuführen“. Schulz, dessen Vertrag 2005 ausläuft, willigte jedoch ein, bis zu einer endgültigen Entscheidung auf eine neue Aufsichtsratssitzung in der kommenden Woche zu warten. „Aber wie es aussieht, wüsste ich nicht, was mich noch hier halten sollte.“ ksc