: was macht eigentlich ...Michael Cramer?
Europa anvisieren
Die Grünen im Abgeordnetenhaus müssen sich möglicherweise nach einem neuen Verkehrsexperten umsehen. Ihr langjähriger Fachmann Michael Cramer, 54, will 2004 nach 15 Jahren als Landesparlamentarier ins Europaparlament wechseln. Erste Voraussetzung dafür ist, dass ihn die Grünen aus Berlin und Brandenburg bei einer Europaversammlung am 27. September in Frankfurt (Oder) nominieren. Dort können beide Landesverbände der Bundespartei zusammen zwei Namen vorschlagen. Einer davon muss eine Frau sein. Wo die beiden auf der bundesweiten Grünen-Liste für die Wahl im Juni 2004 landen, entscheidet ein Bundesparteitag Ende November. Die Berliner Landesspitze schätzt Cramers Chancen auf einen aussichtsreichen Platz als gut ein. Gegen ihn tritt unter anderem der brandenburgische Parteichef Roland Vogt an.
Die Grünen, zuvor mit zwölf Abgeordneten vertreten, waren bei der vergangenen Europawahl 1999 auf sieben Mandate eingebrochen. Aus Berlin zog damals die 21-jährige Studentin Ilka Schröder, die 2001 unter anderem wegen der „Angriffseinsätze deutscher Soldaten“ aus der Partei austrat, ins EU-Parlament.
Fast hätte Cramer das Abgeordnetenhaus schon 2002 verlassen und wäre in ein anderes Parlament eingezogen: Bei der Bundestagswahl gewannen die Berliner Grünen überraschend vier Mandate, Cramer stand auf Platz vier der Landesliste. Doch der zog nicht, weil sich Christian Ströbele über seinen Wahlkreissieg das erste grüne Direktmandat sicherte. STA FOTO: ARCHIV