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Archiv-Artikel

Alleskönner gesucht

Zum Schuljahresbeginn fehlen an Kölner Grund- und Hauptschulen noch Lehrer. Quereinstieg zwecklos

KÖLN taz ■ Die Sommerferien neigen sich dem Ende zu und die Stadt sucht noch Lehrerinnen und Lehrer für das neue Schuljahr. Benötigt werden Lehrkräfte, die bereit sind, an Kölner Grund-, Haupt- und Sonderschulen zeitlich befristet eine Vertretung zu übernehmen. Weil Lehrer an diesen Schultypen in der Regel ohnehin alles unterrichten müssen, kommt es nicht auf eine bestimmte Fächerkombination an.

An diesen Schulen sind insgesamt 3.500 Lehrkräfte beschäftigt. Wie in anderen großen Beschäftigungsbereichen müsse auch hier ständig mit Personalausfällen infolge Krankheit, Mutterschutz oder Elternzeit gerechnet werden, sagt Gerd Emmerich vom Schulamt der Stadt. „Die Menge lässt sich nicht bestimmen“, sagte Emmerich der taz. Aber erfahrungsgemäß würden stets zwischen 30 und 40 Vertretungslehrer benötigt, damit kein Unterricht ausfalle. „Wir suchen laufend Lehrkräfte“, betonte der Sachbearbeiter.

Für den Vertretungsjob in Frage kommen vorwiegend Lehrerinnen und Lehrer, die zum Schuljahresbeginn keine Festanstellungsmöglichkeit gefunden haben. Laut Schulamt können bei entsprechendem Bedarf Verträge bis zur vollen Pflichtstundenzahl angeboten werden. Voraussetzung ist die Befähigung für das Lehramt an Grund-, Haupt- und Realschulen, beziehungsweise für das Lehramt für die Primarstufe oder für die Sekundarstufe I oder für Sonderpädagogik im Land Nordrhein-Westfalen. Die ansonsten zurzeit gern angeworbenen Quereinsteiger aus anderen Berufen kommen hingegen für den kurzfristigen Einsatz nicht in Frage. Als nicht pädagogisch ausgebildete Bewerber, so das Schulamt, könnten sie keine Klassenlehrerfunktionen übernehmen; das sei aber gerade in der Grundschule unerlässlich. Wer also über ein zweites Statsexamen verfügt, kann sich formlos beim Schulamt bewerben. Pascal Beucker