Wege aus dem Iglu

Nach den desaströsen Bildungsstudien haben Experten bremische Grundschulen begutachtet. Ergebnis: Die Richtung der Reformen muss weiter verfolgt werden

Bremen taz ■ Die Zusammenarbeit zwischen der Behörde und den Schulen muss im Land Bremen verbessert, die Schulaufsicht gestärkt werden. Das ist eine zentrale Forderung der 20 Experten, die von Mai bis Juni in Bremerhaven und Bremen 27 Grundschulen begutachtet haben. Zugleich loben die Fachleute, dass es „gerade auch in Schulen, die sich in einem kritischen Umfeld befinden“ mitunter „sehr guten Unterricht“ gebe.

Die Details der Studie sind für den internen Gebrauch der Schulen bestimmt. Die allgemeinen Ergebnisse der Untersuchung stellte gestern der Senator für Bildung und Wissenschaft vor. Sie enthalte, so Willi Lemke (SPD) „sehr hilfreiche Beobachtungen, Analysen und Empfehlungen“ . Das Ressort sei durch die Experten „bestärkt worden in einer Reihe von Maßnahmen, die wir ergriffen haben oder planen.“ Dazu gehöre die zunehmende Abkehr vom so genannten Frontalunterricht – das ist das Modell: vorne doziert ein Pädagog und hinten sitzen die Schlechten – an dessen Stelle eine binnendifferenzierte Wissensvermittlung tritt. Die soll auf die unterschiedlichen Bedürfnisse der einzelnen Schüler eingehen.

Sich bestätigt durch die Experten sah auch die bildungspolitische Sprecherin der Grünen-Fraktion: „Dass die Schulleitungen gestärkt werden müssen, fordern wir seit langem“, so Anja Stahmann. Auch die von den Gutachtern empfohlene verbindliche Ganztagsschule entspreche Grünen Positionen. Zugleich schlug sie vor, die Evaluierung jährlich durchzuführen. Eine Fortsetzung strebt auch die Behörde an. Es sei aber eine „Kostenfrage, wie umfangreich sie durchgeführt werden kann“, so ein Sprecher des Ressorts. bes