Frisch gefrostet

Und immer noch mehr Schillerndes aus Indien, etwas abseits vom Klischee oder eher traditionell, ganz wie man es will

Mayo Krishna Rao im Haus der Kulturen der Welt, Samstag und Sonntag, 21.30 Uhr, Eintritt 9/7 Euro. „Dance Immemorial“ in der Werkstatt der Kulturen, Samstag, 20 Uhr, 18/12 Euro für die ganze lange Nacht

Klar! Punkrock. Ist ja auch das Erste, an das man bei Indien immer gleich denken muss. He, haste mal ’ne Rupie. Darf doch mal Schluss sein mit den ganzen Räucherstäbchen, immer nur Ganesha und dieser komische Schönheitsfleck zwischen den Augen. Stattdessen macht sich doch auch eine Sonnenbrille gut, und überhaupt darf man wohl seine Curry-Klischees zur Seite räumen, bei der Performance von Maya Krishna Rao im Haus der Kulturen der Welt, natürlich im Rahmen der dort laufenden „body.city“-Reihe (und weiter überwölbt von den Asien-Pazifik-Wochen mit ihrem Fokus auf Indien). Schauspielerin ist sie und Tänzerin, Sängerin, Regisseurin, sie gilt als Meisterin der Stand-up-Comedy. Die ganze Packung, wie es dann in der Performance auch um alles geht, was eine Stadt in Bewegung hält, das Überleben, Essen, Macht, die Liebe und der Krieg, Sehnsucht … „A Deep fried Jam“. Inszeniert eben als Punkrockkonzert. Muss aber vielleicht doch gesagt sein, dass Maya Krishna Rao im klassischen Kathakali-Tanz ausgebildet wurde, dem sie durchaus weiter etwas abgewinnen kann. Wer es aber ein wenig traditioneller mag: Kein Problem, Indien rules, allerorten in der Stadt. Da wäre zum Beispiel am Samstag in der Werkstatt der Kulturen die lange Nacht des indischen Tanzes, mit dem „Dance Immemorial“, inzeniert von Rajyashree Ramesh, die sich aber auch nicht scheute, für ihr Ensemble neben dem klassischen indischen Tanz weitere Traditionslinien wie Flamenco oder balinesischen Tanz einfließen zu lassen. Die Nacht hier aufgeteilt in zwei Partien, die man auch je für sich besuchen kann.