: Eistee entlarvt Berlusconi
LONDON dpa ■ Zwei britische Journalisten haben den italienischen Ministerpräsidenten Silvio Berlusconi der Lüge bezichtigt. Sie bestritten seinen Vorwurf, ihm seine kritisierten Mussolini-Äußerungen nach dem Genuss von Alkohol entlockt zu haben. Berlusconi hatte in einem Interview mit den konservativen Journalisten Boris Johnson und Nicholas Farrell gesagt, der faschistische Diktator Benito Mussolini habe „niemanden getötet“, sondern nur „Menschen in Zwangsurlaub geschickt“. Später entschuldigte er sich mit der Bemerkung, diese Aussagen seien ihm „am Ende eines sehr langen Tages vor einer Flasche Champagner, Sie verstehen“ herausgerutscht. Dazu sagte Johnson im Independent von gestern: „Sein Gedächtnis spielt dem Ministerpräsidenten Streiche. Es gab überhaupt keinen Champagner.“ Nur Eistee sei aufgetragen worden. Der bisherige Berlusconi-Fan Farrell bestätigte dies: „Wir haben nur literweise gekühlten Eistee getrunen, den er selbst serviert hat. Es ist eine Schande, dass er diese Lüge erzählt hat.“