: Tourismus kommt glimpflich davon
36,9 Millionen Übernachtungen in Niedersachsen. Dennoch rechnet das Land mit Bremsspuren
Das K-Wort hat auch Philipp Rösler schon vernommen. Niedersachsens FDP-Wirtschaftsminister kann ihm sogar Gutes abgewinnen. Wenigstens wenn es um Tourismus zwischen Elbe und Ems geht. „Die Krise wird auch Auswirkungen auf das Jahr 2009 haben“, sagte Rösler gestern bei der Tourismusbilanz 2008.
Da die Deutschen aber wahrscheinlich eher bei Fernreisen sparen würden, werde die hiesige Branche „weniger stark“ betroffen sein. „Wenn jetzt alle so viele schöne, neue Autos haben, fahren die damit ja vielleicht gleich in den Urlaub“, sagte die Geschäftsführerin der TourismusMarketing Niedersachsen, Carolin Ruh mit Blick auf die Abwrackprämie.
Wuchs die Zahl der Übernachtungen im Jahr 2008 in Niedersachsen um rund eine Million auf 36,9 Millionen, rechnet Ruh im laufenden Jahr mit einem Rückgang von rund 1,5 Prozent. Niedersachsen bleibt dennoch nach Bayern das beliebteste Urlaubsland. Addiert man Geschäftstourismus hinzu, steht die Region im Nordwesten bundesweit auf Platz 4.
Während fast alle Urlaubsregionen 2008 vom Wachstum profitierten, gibt es weiter Sorgen um den Harz. Vor allem im Vergleich zum Ostharz gilt der Teil des Mittelgebirges in Niedersachsen als verstaubt. Rösler kündigte an, mit Fördergeldern des Landes Braunlage an die historische Harzer Schmalspurbahn in Sachsen-Anhalt anzubinden.
Das beliebteste Reisegebiet Niedersachsens bleibt die Nordseeküste. Mit fast 5,8 Millionen Übernachtungen (+2,9 Prozent) liegt die Nordküste im Vergleich der Urlaubsgebiete an erster Stelle. Auf Platz zwei folgt die Lüneburger Heide mit mehr als 5 Millionen Übernachtungen (+ 3,9 Prozent). TAZ