: Schwarze Götter
Im Exil in Amerika
Die Ausstellung „Schwarze Götter im Exil“ präsentiert erstmalig in Deutschland mehr als 300 Bilder des französischen Fotografen Pierre Fatumbi Verger (1902–96) sowie die multimediale Fotoinstallation „Trance_Territorries“ des brasilianischen Künstlers Mario Cravo Neto (Jahrgang 1947). Die beiden befreundeten Fotografen drangen tief in die Glaubenswelt der Afrobrasilianer ein und dokumentierten deren kulturelle Praktiken und religiöse Rituale.
Vor genau 200 Jahren wurde die Sklaverei auf Haiti abgeschafft und die erste „Republik schwarzer Bürger“ in der Neuen Welt errichtet. Für die mehr als 12 Millionen verschleppten Sklaven und ihre Nachfahren boten die afrikanischen Religionen in ihrer neuen Heimat Strategien der Identitätsfindung und Konfliktbewältigung.
In seiner direkten fotografischen Handschrift hielt Pierre Verger die Bedeutung dieser alltäglichen Rituale für die modernen kreolisierten Gesellschaften fest. Der haitianische Voudou, die kubanische Santería und der brasilianische Candomblé sind kulturelles Bindeglied zwischen den beiden Seiten des Atlantiks.
In Deutschland wurde Verger über Hubert Fichte und Eleonore Mau bekannt, deren Bücher „Xango“ und „Petersilie“ mit seiner Hilfe entstanden.
Die Ausstellung ist vom 2. 9. 04 bis 7. 11. 2004 in Berlin: Di.–Fr. 10–18 Uhr, Sa.–So. 11–18 Uhr. Ethnologisches Museum Berlin-Dahlem, Lansstraße 8. Anschließend wird sie in Frankfurt, München, Leipzig, Bremen und Paris gezeigt. Mehr Infos unter:www.schwarze-goetter-im-exil.de Zwei Fotobände zu Pierre Verger und Mario Cravo Neto und deren Arbeiten erscheinen gleichzeitig im Heidelberger Verlag Das Wunderhorn