: Nie mehr Schinken
Wie es heute die Russen so wollen. Irina Denežkina liest with a little help from Meret Becker im Grünen Salon
Wie viel Trost schenkte einem doch die russische Literatur, Tolstoi, Dostojewski, Bulgakow mit ihren dicken Schmökern, die einen im Bett wärmten, lange Nächte hindurch. Aus damit. Meinte jedenfalls Irina Denežkina vor kurzem in einem Interview: „Die Zeit der russischen Litaraturschinken mit unendlich langen Sätzen ist vorbei.“ Jetzt sei auch dort die Zeit für literarische Quickies, kurz, assoziativ, und da hält sich die 1981 geborene Jungautorin schon selbst daran. Sie gilt als der neue Star der St. Petersburger Literaturszene, ihr jetzt gerade auf Deutsch erschienener Erzählband „Komm“ wurde im vergangenen Jahr für den russischen Bestseller-Preis nominiert, und in den Geschichten geht es um die nachgewachsenen jungen Petersburger, die halt auch am liebsten auf einer anständigen Party zu Hause sind. Im Grünen Salon stellt Irina Denežkina ihren flotten Erzählband vor, Meret Becker liest aus der deutschen Übersetzung.