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Archiv-Artikel

Zoo in der Kritik

Tierschützer: Brillenbär brach wegen „lascher“ Sicherheit aus. Zooleitung dementiert: Keine Probleme in 36 Jahren

Nach dem Ausbruch des Brillenbären „Juan“ aus seinem Gehege im Zoologischen Garten hat der Deutsche Tierschutzbund der Zooleitung Fahrlässigkeit vorgeworfen. Die Sicherheitsvorkehrungen seien offenbar „zu lasch“ und hätten so Mensch und Tier gefährdet, teilten die Tierschützer gestern in Bonn mit. Daher sei das Ordnungsamt aufgefordert, in dem Fall zu ermitteln. Zoo-Direktor Jürgen Lange und Vizevorstand Heiner Klös wiesen die Vorwürfe zurück. Das Gehege, in dem 36 Jahre lang nichts passiert sei, bezeichneten sie als grundsätzlich sicher.

Der Brillenbär, der aufgerichtet etwa zwei Meter groß ist und 110 Kilo wiegt, hatte am Sonntag einen Stamm in den Wassergraben geschleift, war über die zwei Meter hohe Mauer geklettert und hatte sich auf einen Kinderspielplatz begeben. Zoomitarbeiter konnten das Tier etwa 30 Minuten nach dem Ausbruch betäuben und zurück in das Gehege tragen. Zoodirektor Lange bestätigte gestern, dass der Zoo schon seit Herbst 2003 versucht, „Juan“ an einen anderen Tierpark abzugeben, weil es zwischen ihm und seinem Vater „Navarro“ ab und zu „Schwierigkeiten“ gebe. Eine Aufstellung von Kinderspielgeräten im Bärengehege zieht die Zooleitung offenbar nicht in Betracht. DPA