: Doppelanschlag auf Busse im Süden Israels
Selbstmordattentat der Hamas fordert 17 Tote und 90 Verletzte. Angeblich Rache für Liquidierung von Hamas-Führern
TEL AVIV dpa/taz ■ Bei dem schwersten Anschlag in Israel in diesem Jahr haben zwei Selbstmordattentäter am Dienstag mindestens 15 Menschen mit sich in den Tod gerissen. Bei fast zeitgleichen Explosionen in zwei Bussen im Zentrum der Wüstenstadt Beerschewa wurden nach Angaben von Sanitätern mindestens 90 weitere Menschen verletzt. Die Palästinensische Autonomiebehörde verurteilte die Tat, zu der sich der bewaffnete Arm der radikalislamischen Hamas-Bewegung bekannte. Außenminister Joschka Fischer zeigte sich entsetzt über diesen „schrecklichen Akt des Terrors“.
Die beschädigten Busse lagen in etwa hundert Meter Entfernung voneinander im Stadtzentrum in der Nähe des örtlichen Rathauses. Nach Einschätzung der israelischen Sicherheitskräfte kamen die Attentäter aus dem Bereich der Stadt Hebron im südlichen Westjordanland. Der bewaffnete Arm der Hamas, die Gruppe Issedin-al-Kassam, erklärte, die Selbstmordanschläge seien eine Reaktion auf die Liquidierung der Führungsmitglieder Scheich Ahmed Jassin und Abdel Asis Rantisi im Frühjahr gewesen. Zudem handele es sich um ein „Geschenk für die hungerstreikenden Häftlinge in den zionistischen Gefängnissen“. Sprecher der Bewegungen Hamas und Islamischer Dschihad lobten die Tat. Die Anschläge seien „eine natürliche Reaktion auf die täglichen israelischen Verbrechen im Westjordanland und im Gaza-Streifen“, sagte Hamas-Sprecher Moschir al-Masri.
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