: korea in berlin
Asien-Wochen 2005
Berlin kann sich auf was gefasst machen. 2005 kommt der „Mayor“, wie die südkoreanischen Mitarbeiter ihren Bürgermeister respektvoll nennen. Lee Myung Bak, 1965 wegen Demonstrationen inhaftiert, 20 Jahre lang Topmanager des Weltkonzerns Hyundai, macht den Koreanern Beine. Innerhalb der ersten 12 Monate seiner Amtszeit hat der 61-Jährige in der Seouler Stadtregierung das „e-government“ eingeführt – nicht zum Papier sparen, sondern „damit‘’s schneller geht“, wie er gestern der taz erklärte. Jeder Antrag an die Behörden kann per Internet minütlich verfolgt werden. Bei Beschwerden antwortet der Mayor binnen 48 Stunden – garantiert! Eine Kostprobe gab’s gleich nach dem Interview: Kaum war die Reporterin zurück im taz-Büro, klingelte das Handy: „Hier ist Seoul. Guten Abend. Sie haben gerade unseren Bürgermeister interviewt, wünschen Sie ein Foto?“ 30 Sekunfen später war die Mail da. In Seoul war es 4.41 Uhr.