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Archiv-Artikel

US-Vize Cheney macht Kerry nieder

Vor der offiziellen Bush-Nominierung auf dem Parteitag der Republikaner wirft Cheney dem demokratischen Herausforderer Schwäche und Unentschlossenheit vor

NEW YORK rtr ■ Am dritten Tag des Parteikonvents der Republikaner hat US-Vizepräsident Dick Cheney den demokratischen Präsidentenkandidaten John Kerry scharf angegriffen und seine Führungsfähigkeiten angezweifelt. Kerry sei ein schwacher, unentschlossener Politiker, dem das Amt des US-Präsidenten nicht anvertraut werden dürfe, sagte Cheney vor den Delegierten, die ihn erneut für das Amt des Vizes nominierten. „In der Irakfrage hat Senator Kerry Meinungsverschiedenheiten mit vielen seiner demokratischen Parteifreunde, aber die klarste Meinungsverschiedenheit hat er mit sich selbst“, sagte er mit Blick auf Kerrys Zustimmung zum Irakkrieg im Senat und seine jetzige scharfe Kritik.

Präsident George W. Bush wollte gestern Abend seine offizielle Nominierung annehmen und live zur besten Sendezeit sein innen- und außenpolitisches Programm vorstellen. In seinem 40-minütigen Vortrag will Bush Beratern zufolge seine Entscheidung verteidigen, gegen den Irak in den Krieg zu ziehen. Ferner wolle er sich gegen die demokratischen Vorwürfe der Irreführung über die Kriegsgründe wehren. Im innenpolitischen Teil werde Bush einen Plan zur Senkung der Kosten im Gesundheitswesen vorstellen sowie Programme zur Förderung von Bildung und Wirtschaft, so seine Berater. Kerry argumentiert stets, seit Bushs Amtsantritt seien 1,1 Millionen Jobs verloren gegangen. Demonstranten bildeten am Mittwoch eine fünf Kilometer lange Menschenkette durchs Zentrum New Yorks, die den Verlust von Arbeitsplätzen in Bushs Amtszeit darstellen sollte. Dennoch hofft Bush, in New York viele unentschlossene Wähler zu gewinnen. In einigen Umfragen hat er deutlich Boden gut gemacht und liegt nun vereinzelt sogar wieder knapp vor Kerry.