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Hilfe für Selbsthelfer

Die innova unterstützt Dauerarbeitslose beim Aufbau von Genossenschaften und marktfähigen Projekten

FREIBURG taz ■ Genossenschaftsgründungen sind komplizierte Prozesse. Sie erfordern viel Eigeninitiative, Durchstehvermögen, kooperative Kompetenz sowie wirtschaftliches, organisatorisches und finanzielles Know-how. Dauerarbeitslose, als Zielgruppe von Selbsthilfegenossenschaften, müssen dafür oft erst qualifiziert werden. Was liegt näher, als eine Genossenschaft zu gründen, die diesen Menschen Know-how zur Verfügung stellt?

Der Bundesverein zur Förderung des Genossenschaftsgedankens e. V. hat die Initiative ergriffen. Finanziell unterstützt durch das Equal-Programm der Europäischen Union hat er Ende 2001 die „innova eG – Entwicklungspartnerschaft für Selbsthilfegenossenschaften“ in Leipzig gegründet. Sechs Modellprojekte sind anvisiert. Grimma im Muldentalkreis und Borna im Südraum Leipzigs führen die Liste an. Dort sind die Qualifizierungsmaßnahmen für die jeweils 15 bis 20 Projektgründer so weit fortgeschritten, dass bereits die Entwicklung von Unternehmenskonzepten abgeschlossen ist. In einem Projekt in Dresden für schwerbehinderte Arbeitslose laufen Sondierungsgespräche mit einer Wohnungsbaugenossenschaft und dem Arbeitsamt. Zwei weitere Vorhaben im rheinischen Brühl und in Berlin sind in Vorbereitung; allerdings wurden die Planungen zurückgeworfen durch die radikale Kürzung der Arbeitsamtsförderungen. Darüber hinaus begleitet die innova Ausgründungen von zehn Arbeitslosenprojekten sozialer Träger in die genossenschaftliche Rechtsform.

MICHAEL SCHEUERMANN

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