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Hochgezittert

Beim Sieg gegen Paderborn überzeugt St. Pauli eine Hälfte lang, benötigt dann aber wieder Retteraktionen

Hamburg taz ■ Beim 2:0-Erfolg des FC St. Pauli gegen den SC Paderborn 07 am Samstag konnten 16.382 Zuschauer 45 Minuten lang davon träumen, dass die Hamburger zu den Spitzenteams dieser Regionalliga-Saison gehören würden. Doch die zweite Hälfte dämpfte solche Erwartungshaltung wieder.

St. Pauli dominierte vor allem in der Anfangsphase. Immer wieder trugen die Hamburger gut herausgespielte Angriffe über rechts vor, wobei sich Bounoua besonders auszeichnete. Der Franzose war es auch, der in der 13. Minute das 1:0 erzielte.

Nach dem Wechsel aber stellte das Gerber-Team das Fußballspielen ein. Es entwickelte sich ein Spiel auf ein Tor, unterbrochen von seltenen Hamburger Kontern. Einen dieser Gegenstöße hätte Agu in der 65. Minute nutzen müssen, schob den Ball aber kunstfertig am Paderborner Gehäuse vorbei. Das Zittern ging weiter und fand seinen Höhepunkt in der 75. Minute. St. Pauli, auf beispiellose Retteraktionen spezialisiert, klärte durch Gruzka, Keeper Dröge und Nascimento dreimal in Folge auf der Linie. Die Entscheidung fiel in der 88. Minute, als Agu doch noch zu seinem Tor kam.

Gerbers Team weiß momentan durch Geschlossenheit zu gefallen. „Wir haben eine klasse Kameradschaft hier“, freute sich Kapitän Mayer, und Routinier Holger Stanislawski pflichtete bei, dass es so einen Zusammenhalt seit zwei Jahren nicht mehr gegeben habe. Allein bei den Zielsetzungen spricht die Mannschaft nicht mit einer Stimme. „Wir wollen nach oben schauen“, fordert Bounoua, Abwehrspieler Morena aber warnt: „Vom Aufstieg wollen wir nicht reden.“ HSC

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