: was macht eigentlich ...der BND?
Berlin unsicher
Dass Berlin die Hauptstadt der Informationen ist, hat sich nun auch bis nach Pullach herumgesprochen. So beginnt Anfang Oktober der Umzug des Bundesnachrichtendienstes (BND) in die Metropole, in der ohnehin die meisten Agententhriller spielen.
Rund 1.000 Mitarbeiter ziehen in den kommenden Tagen in die ehemalige Clay-Kaserne im Gardeschützenweg in Dahlem ein. Damit nimmt am kommenden Mittwoch offiziell die Abteilung 3, zuständig für Informationsauswertung, ihre naturgemäß undurchsichtige Arbeit auf. Bis 2006 soll schließlich die gesamte Behörde ihren Sitz nach Berlin verlegt haben. Damit lauschen, protokollieren und beobachten dann in zwei Jahren insgesamt 5.900 staatlich bestallte Aufpasser im ehemaligen Alliiertenquartier. Der Ortswechsel wird mit der „veränderten Sicherheitslage und der neuen außenpolitischen Rolle Deutschlands“ begründet. Der Umzug ereigne sich nur peu à peu, weil in Dahlem derzeit noch aus- und umgebaut werde. Endete früher ein Besuch in Pullach draußen vor dem großen Tor, hat sich anscheinend die Sicherheitslage Deutschlands so weit entspannt, dass die Dunkelmänner und -frauen in Berlin 2004 sogar ein Besucherzentrum einrichten wollen. Neben einer Ausstellung soll dort auch der schon angekündigte BND-Shop zu finden sein, der mit Geheimdienst-Gimmicks und Spionage-Mode zum Budget der Behörde beitragen soll – ohne Zweifel hat sich auch die finanzielle Lage der Bundesrepublik neuerdings verändert.
AW, FOTO: AP