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Archiv-Artikel

Wenn es denn wirklich zu spät ist

Mit „Samurai“ erzählen Dea Loher und Caspar Brötzmann von der Angst des Pförtners vor dem ersten Verschlafen

„Samurai“, Haus der Berliner Festspiele, Schaperstr. 24, Dienstag, 30. 9., 20 Uhr. 12 €

Verschlafen? Wenn schon. Entspanntere Naturen drehen sich dann einfach noch mal auf die andere Seite – was allerdings auch eine weniger spannende Ausgangssituation abgeben würde, während so einem pflichtbewussten Pförtner schon sein ganzes Leben wegrutschen kann: „Die Garantie ist abgelaufen. Ich habe meinen Anspruch auf Garantie der zuverlässigen Zeit verloren“, lässt ihn Dea Loher in ihrem Monolog „Samurai“ zu seinem Entsetzen feststellen. Sie hat sich unterm Bett verkrochen und Caspar Brötzmann – der mal mit Recht behauptete, dass er den Jimi Hendrix wirklich mit Haut und Haar verdaut habe – gibt mit seiner Gitarre dem neurotischen Charakter des Pförtners den notwendigen musikalischen Ausdruck. Die knappstündige Aufführung ist heute im Rahmen der Festwochen im Haus der Berliner Festspiele zu sehen. Zu hören.