: Museum bleibt Eigentum der Stadt
betr.: „Kölner Millionäre kaufen sich Kunst“, taz vom 31.8.2004
Wie Sie dem Ihnen offensichtlich vorliegenden Protokoll über die Gespräche entnehmen können, wird die Gründung einer Betreibergesellschaft in Form einer gemeinnützigen GmbH zwischen der Stadt und dem Stifterrat diskutiert. Diese gemeinnützige Betreibergesellschaft stellt nicht die Umwandlung des Wallraf-Richartz-Museums dar, sondern soll nach dieser Idee die Geschäfte des Wallraf-Richartz-Museums führen. Museumsgebäude und die Sammlung verblieben danach, wie das Ihnen vorliegende Protokoll ausweist, bei der Stadt.
Damit würde die Stadt Köln also keineswegs, wie Sie in Überschrift, Bildzeile und Text den Anschein erwecken, ihren Einfluss auf Museumsgebäude und Sammlung des Wallraf-Richartz-Museums verlieren. Im Gegenteil. Das Vermögen – Gebäude und Sammlung – bleibt natürlich städtisches Eigentum. Das steht und stand nie in Frage. Ohnehin ließe das Kommunalrecht eine derartige Vermögensübertragung nicht zu. Es ist unzutreffend und erweckt in der Öffentlichkeit einen falschen Eindruck, dass – wie Sie schreiben – „Millionäre Kunst kaufen“ wollen.
Der Stifterrat bietet der Stadt an, für einen zunächst befristeten Zeitraum die Führung des Museums und damit die Verwaltung dieser speziellen Vermögenswerte zu übernehmen, da nicht nur er glaubt, in einem privatwirtschaftlichen Rahmen effektiver und wirtschaftlich erfolgreicher agieren zu können und somit der Stadt und vor allem deren Bürgern einen Dienst zu erweisen. Diese private Initiative steht in Köln in einer langen Tradition, ohne die es kein Museum in Köln gäbe. Vor dem Hintergrund der unzureichenden finanziellen Möglichkeiten der Kommunen könnte das diskutierte Modell eine Perspektive aufzeigen, die auch Modell für andere Museen sein könnte.
PETER JUNGEN, Mitglied der Verhandlungskommission des
Stifterrats des Wallraf-Richartz-Museums, Köln