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Archiv-Artikel

Ein netter Marketinggag

betr.: „Kampf gegen Kinderarbeit gefährdet“, taz vom 26. 9. 03

In dem Artikel entsteht der Eindruck, als handle es sich bei dem Modehändler H & M um einen Konzern, der sehr bemüht ist, für die Einhaltung von Sozialstandards in den Zulieferbetrieben einzutreten. In der Neuauflage von „Das neue Schwarzbuch Markenfirmen“ wird konstatiert, dass in dem Verhaltenskodex des Konzerns nur von Mindestlöhnen die Rede ist und nicht von Löhnen zur Deckung des Lebensbedarfs. Außerdem fehle es an einer unabhängigen und ausreichenden Kontrolle der Einhaltung von Sozialstandards in den Betrieben. Claus Bauer von der österreichischen Textilgewerkschaft bezeichnet die Selbstkontrolle von H & M gar als „nicht mehr als einen netten Marketinggag“. Die Autoren des „Schwarzbuchs“ resümieren, dass sich H & M zwar entschlossen gibt, was die Abschaffung der Kinderarbeit angeht, jedoch wenig Bereitschaft zeigt, die damit verbundenen Mehrkosten zu investieren. CHRISTIANE BERG, Münster