Eckhoff nimmt Kritik an

Der CDU-Bausenator vollzog medienwirksam den symbolischen „ersten Spatenstich“ beim Rennbahn-Hotel in der Vahr, obwohl noch gar keine Baugenehmigung vorliegt

Bremen taz ■ Kann die Baubehörde die Baugenehmigung für ein Hotel an der Galopp-Rennbahn ablehnen, wenn der Senator schon vorher zum Fototermin „erster Spatenstich“ eingeladen hat? Das ist die Frage. Ein Bausenator könne sich nicht wegen eines publikumswirksamen Fotos über alle Vorschriften hinwegsetzen, hatte die grüne Baupolitikerin Karin Krusche die Eckhoff-Aktion kritisiert. Sie vermutet: „Es geht hier um handfeste Interessen.“ Der Baupolitiker der SPD, Carsten Sieling, findet: „Jeder Bürger muss sich an das Verfahren halten, warum dann nicht der Bausenator?“

Eckhoff verbreitete gestern eine Erklärung zu seinem Verhalten. Der Vorschlag für den „symbolischen Spatenstich“ am Renntag sei von der Rennbahn GmbH gekommen, erklärte er. Es sei „bedauerlich, dass der Eindruck erweckt worden sei, durch die Veranstaltung werde Einfluss auf das ausstehende Baugenehmigungsverfahren genommen“.

Er fühle sich durchaus der Tradition verpflichtet, erste Spatenstiche im Zusammenhang mit dem tatsächlichen Beginn der Baumaßnahme durchzuführen. „Insofern nehme ich die Kritik an dem symbolischen Akt auf der Rennbahn an.“

Für das Hotel an der Rennbahn hat Zechbau den Zuschlag bekommen. Im Zusammenhang des Untersuchungsausschusses war bekannt geworden, dass Eckhoff einmal eine fünfstellige Honorarrechnung von Zechbau überwiesen bekommen hat. Die Auslastung des Hotels wird in erster Linie durch die Firmenkunden von DaimlerChrysler erwartet. Die Notwendigkeit des Hotelbaus war bisher als Argument für die Verlagerung der Trainingsbahn genommen worden. kawe