: Eichel kritisiert Energiekonzerne
BERLIN ap ■ Ungewöhnlich scharf hat Bundesfinanzminister Hans Eichel die Preispolitik der Ölkonzerne und anderer Unternehmen kritisiert. Eine Reihe von Firmen nutze die Ölpreissteigerungen selbst zur Preistreiberei, sagte der SPD-Politiker gestern in der Haushaltsdebatte des Bundestages. Das sei nicht hinnehmbar. Eichel will auf höchster internationaler Ebene darüber reden, ob die Verknappungen des Angebots „auch spekulativer Natur“ seien. Als geeignete Gesprächsforen nannte der Minister die Organisation der wichtigsten Industriestaaten und Russland (G 8) und den Internationalen Währungsfonds. Ein hoher Ölpreis sei ein Risiko für die weltweite Konjunkturerholung, meinte Eichel. Unterdessen dämpfte der designierte Chef der Regulierungsbehörde für Energie, Matthias Kurth, zu große Hoffnungen auf sinkende Strom- und Gaspreise durch die neue Behörde. Sie werde keinen direkten Einfluss auf Verbraucherpreise ausüben können, sondern nur den Missbrauch von Nutzungsentgelten aufdecken.