piwik no script img

Archiv-Artikel

Die Akte Erwin

19.12.2003: Erste Meldungen über die Steueraffäre von Düsseldorfs Oberbürgermeister Joachim Erwin (CDU). Die Düsseldorfer Staatsanwaltschaft ermittelt gegen Erwin und seine Frau Hille wegen des Verdachts auf Steuerhinterziehung. Das Ehepaar soll Geldanlagen in Luxemburg und Zinsgewinne nicht beim Finanzamt angegeben haben. Erwin spricht sofort von einer „politischen Kampagne“ der Landesregierung gegen „einen erfolgreichen Bürgermeister“ und beschwert sich, dass die Steuersache in den Medien lanciert worden sei.23.12.2003: Die Düsseldorfer Staatsanwaltschaft wehrt sich gegen Vorwürfe von Erwin. Ein Justiz-Sprecher: „Die Vorwürfe von Herrn Erwin sind absurd und durchsichtig.“16.8.2004: Die Staatsanwaltschaft Mönchengladbach stellt das Strafverfahren gegen einen WDR-Journalisten ein, der über Ermittlungen der Justiz gegen Erwin wegen Steuerhinterziehung berichtet hatte. Der OB der Landeshauptstadt hatte am 22. Dezember vergangenen Jahres Strafanzeige erstattet, weil bei Presseveröffentlichungen vom 19. Dezember über ein gegen ihn gerichtetes Verfahren der Staatsanwaltschaft Düsseldorf berichtet worden war.22.8.2004: Erwin droht angeblich wegen seiner Steueraffäre ein Strafbefehl. Nach den vorliegenden Ermittlungsergebnissen sollen die Erwins bei ihren Steuererklärungen für die Jahre 1998 bis 2000 Zinserträge und Spekulationsgewinne in Höhe von rund 90.000 Euro nicht angegeben haben. Bei Hille Erwin sollen die Steuerfahnder auf ein Luxemburger Konto gestoßen sein, auf dem 3 Millionen Dollar aus einem Beteiligungsverkauf in den USA zinsgünstig deponiert waren.7.9.2004: Die Staatsanwaltschaft Düsseldorf stellt das Steuer-Ermittlungsverfahren gegen den Oberbürgermeister Erwin gut zwei Wochen vor der Wahl mangels Tatverdachts ein.