: Elbvertiefung will Weile haben
Hamburg sieht kaum noch Chancen für einen Beginn der Elbvertiefung im Jahr 2009. Wirtschaftssenator Gedaschko will in Zukunft besser mit den Nachbarländern Niedersachsen und Schleswig-Holstein zusammenarbeiten
Hamburgs Wirtschaftssenator Axel Gedaschko (CDU) rechnet kaum noch mit einem Beginn der Elbvertiefung in diesem Jahr. Er setze zwar auf die Ankündigung von Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee (SPD), Ende 2009 mit den Baggerarbeiten zu beginnen, sagte Gedaschko dem Hamburger Abendblatt. „Aber ich fürchte, mittlerweile ist so ein Ziel extrem ambitioniert.“ An diesem Donnerstag beginnen in Hamburg die Anhörungen für das umstrittene 330-Millionen-Euro-Projekt.
Die Elbe wurde zuletzt 1999 vertieft. Diesmal will Hamburg den Fluss so ausbaggern, dass unabhängig von Ebbe und Flut Schiffe mit einem Tiefgang von 13,50 Metern darauf fahren können, bei Hochwasser sogar bis zu 14,50 Metern. Neben Umweltverbänden hat sich bislang vor allem das Land Niedersachsen gegen das Projekt ausgesprochen. Insgesamt liegen rund 7.000 Einwendungen gegen die Elbvertiefung vor.
Gedaschko mahnte den Bund zur Eile. „Wir messen den Minister an seinen Worten, es könnte aber natürlich zügiger mit der Bearbeitung des Genehmigungsverfahrens vorangehen.“ Erneut betonte er die Notwendigkeit der Elbvertiefung für Hamburg. Für die Zukunft könne er sich jedoch eine stärkere Zusammenarbeit der Häfen vorstellen. „Denn auf der einen Seite haben wir die Verdienstmöglichkeiten privater Reedereien, auf der anderen werden die Infrastrukturkosten für die Allgemeinheit immer höher. Irgendwann ist das Ende der Fahnenstange erreicht.“
„Wir in Hamburg müssen uns auch selbstkritisch fragen, ob wir uns immer so verhalten haben, wie man es unter Nachbarn sollte“, sagte Gedaschko mit Blick auf Niedersachsen. Er räumte ein, dass Hamburg beim Bau der Autobahn A 26 eine „klare Verhinderungspolitik“ betrieben habe, die erst unter Ortwin Runde (SPD) und Beust beendet worden sei. Auch bei der Elbvertiefung 1999 seien „Dinge versprochen worden, die nicht umgesetzt wurden“. Dafür sei jedoch der Bund verantwortlich. DPA