Urdüs wahre Kolumne
: Geschmacksfrage? Igittegitt!

Och neee... Gerade war ich nach den Korruptionsvorwürfen in Sachen Zechbau dabei, in Sportamtsleiter Reinhard Hoffmann einen Schurken im Mobsterformat zu bewundern, da reduziert er sich auch schon selbst durch sein Rücktrittsgesuch. Und dann war der angeblich auch noch so preiswert zu haben – für schlappe 9.700 Euro würde ich noch nicht mal ein durch und durch verlogenes Bekenntnis zum ADAC oder zu Interbrew abgeben! Einfach zu billig, das Personal dieses Städtchens – drum lässt sich hierzulande auch nicht mal eine vernünftige Schattenwirtschaft entwickeln ...

Dem Stasi-Check wollen sich die Mitglieder der CDU-Bürgerschaftsfraktion ganz und gar freiwillig unterziehen, was ein Tüdelkram. Das Resultat „Negativ“ steht doch schon vorher fest, da sich das MfS als Schirm und Schutz der Partei ja nun nicht mit jedem dahergelaufenen Möchtegern eingelassen hat. Wir bitten als Alternative um eine eidesstattliche Versicherung über die Mitarbeit für hiesige Schnüffel-Organe, und da würde es mich bei manchem schön überraschen, wenn er sich davon ganz und gar freisprechen könnte. Und glatt fällt einem da wieder die Nummer mit der Wanze im Unionsbüro ein ...

Man soll ja keine Witze mit Namen machen – aber wenn ich Bernd Busemann hieße, würde ich auch dann keine Männerquote für den Schuldienst fordern, wenn ich niedersächsischer Kultusminister wäre. Soll der doch mal in eine dritte Klasse gehen und sich vorstellen – die kichern sich doch halbtot, die Blagen. Und in früheren Zeiten wäre ihm auch noch der Spitzname BB gewiss gewesen, Körbchengröße hin und PushUp her!

Für all jene Geschlechtsgenossen, die sich von modebewussten Kaufrausch-Promotern gegen Feinripp und Boxershirts mobilisieren lassen, gibt es Slips der Marke Bruno Banani, und die passende Kunst für solche Banausen liefert des Kanzlers Lieblingskünstler Bruno Bruni, dessen erotomane Hochglanzskulpturen so neckisch daherkommen wie Barhocker im Pärchenclub. Jetzt hat der Erpresser im hohen Amte auch noch in seiner hannöverschen Nachbarschaft die neue Galerie dieses Gunst- und Kunstgewerblers zur Eröffnung mit seiner Anwesenheit geadelt – und da fragt man sich doch, ob jetzt auch bei Schröders privat im Partykeller so ein Oschi mit Paarungsszenerie in Bronze als Schirmständer gelandet ist. Geschmacksfrage? Igittegitt!

In der Sache gebe ich dem Leserbriefschreiber Lorenz T. natürlich recht: dass Innensenator Röwekamp aus dem populistischen Bauch heraus nach härteren Strafen für das unglückselige Hascherl von Busentführer verlangt, das hat schon was empörend Demagogisches. Kritisch werte ich aber Lorenzens Versuch, dieses Interview- Statement einer womöglichen Anwesenheit in der Bierstube anzulasten: im Utbremer Bierstübchen oder in der wundervollen „Alten Bierstube“ an der Domsheide beispielsweise würden weder Wirtsleute noch Gäste irgendeinem Wichtigtuer so ein Rumstänkern durchgehen lassen. Anständige Stammtischler jedenfalls lehnen solche Laberonkels ab, weiß ganz entschieden  Ulrich
„Theken-hocker“ Reineking