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Archiv-Artikel

Große Hallen, wer wird sie bespielen?

Stadthalle feilscht an handwerklichen Details, Musical-Theater um große Events

Von kawe

Bremen taz ■ Wenn am 1. Dezember auch die Stadthalle fertig umgebaut ist, verfügt Bremen über vier große modernisierte Kultur-Säle – Glocke, Musical-Theater, Theater am Goetheplatz und Stadthalle. Dann fehlen eigentlich nur noch die BesucherInnen, um das hinter den Investitionen stehende Tourismus-Konzept auszufüllen.

Auf der Baustelle Stadthalle ist die neue Deckenkonstruktion fertig, das Foyer neben der Stadthalle ist in seiner imposanten Größe und lichten Großzügigkeit schon zu erkennen. Die imposanten Träger ragen nach wie vor nach vorn heraus, dominieren die Ansicht aber nicht mehr so stark wie in den Zeiten, als neben der Stadthalle noch die unansehnlichen Büro-Container zwei Stockwerke hoch aufgetürmt waren. Die neue Fassade fügt sich in die Glasfront der Linie zwischen Foyer-Gebäude und Kongresshalle ein. Im Inneren wuseln die Handwerker, die bis Ende November fertig sein müssen. Dann soll die Stadthalle wieder brummen – wie früher, nur größer.

Die Baustelle „Musical-Theater“ ist ganz anderer Art. Monatelang nährte die Hanseatische Veranstaltungs-GmbH (HVG), Bremens staatlicher Veranstaltungs- und Vergnügungs-Konzern, die Hoffnung, die Hamburger Stage-Holding werde die Bremer Musical-Spielstätte betreiben. Nach der Absage im Sommer will sich die HVG nun selbst, wie bei der Stadthalle, als Veranstalter und Vermieter betätigen. West Side Story, Bolero und Evita sind in diesem Jahr angekündigt. Für das nächste Jahr gibt es zehn „Anfragen und Optionen“, über die aber noch verhandelt wird.

Ob die HVG das Musical-Theater kostendeckend betreiben kann, wird sich erst später herausstellen. An 120 Tagen im Jahr müssten danach jeweils 5.000 Euro Mieteinnahmen erzielt werden, um eine Kostendeckung zu erreichen. Diese 5.000 Euro sind in den konkreten Verträgen aber nur „Verhandlungsbasis“ gewesen, teilte der Senat mit. Bei West-Side-Story und Bolero gibt es neben der Miete eine „erfolgsabhängige Gewinnbeteiligung“, bei Evita ist die HVG Mitveranstalter. Die HVG ist zuversichtlich, insgesamt eine Kostendeckung zu erreichen. kawe