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Archiv-Artikel

Einheit dauert noch

Kanzler ruft zu mehr Arbeit für deutsche Einheit auf. 1.000 Menschen protestieren gegen Neonazi-Aufzug in Leipzig

MAGDEBURG/LEIPZIG dpa/ap ■ Bundeskanzler Schröder (SPD) hat die Menschen in Deutschland eindringlich zu weiteren Anstrengungen zur Vollendung der deutschen Einheit aufgerufen. „Auch wenn vieles geschafft ist, machen wir uns keine Illusionen, dass noch ein langer und beschwerlicher Weg vor uns liegt“, sagte er am Freitag auf der zentralen Feier zum 13. Jahrestag der deutschen Einheit in Magdeburg. Bundesratspräsident Wolfgang Böhmer (CDU) sagte, zu den ungelösten Problemen gehörten die hohe Arbeitslosigkeit und die Abwanderung aus dem Osten. Bisher gebe es keine überzeugenden Strategien dagegen.

Zur zentralen Einheitsfeier kamen trotz Regens zehntausende Menschen nach Magdeburg. Dort stellten sich die Bundesländer auf einem Bürgerfest vor. Rocksänger Udo Lindenberg reiste von Berlin aus mit einem „Sonderzug aus Pankow“ zu einem Konzert nach Magdeburg. Bei der Ankunft auf dem Hauptbahnhof wurde er von Schröder begrüßt. Bei dem abendlichen Konzert vor dem Dom traten Nena und Die Prinzen auf.

Bis zu 1.000 Menschen haben am Freitag in Leipzig gegen einen Aufzug von 350 Neonazis protestiert. Am Mittag bildeten etwa 400 Teilnehmer nahe des Aufmarschplatzes der Rechten den Schriftzug „Stoppt Nazis!“. Bereits vorher hatte die Polizei 12 Rechte von der Teilnahme an dem Aufmarsch ihrer Gesinnungsgenossen zum Tag der Deutschen Einheit ausgeschlossen. Sie hatten laut Polizei gegen Auflagen der Stadt verstoßen.