: Arnie, der Grabscher
Schwarzeneggers Sieg bei Kaliforniens Gouverneurswahlen fraglich. Medien: Er soll Frauen bedrängt haben und Hitler-Fan gewesen sein
LOS ANGELES/SAN DIEGO ap/afp ■ Wenige Tage vor der Gouverneurswahl in Kalifornien sind Vorwürfe gegen den favorisierten Kandidaten der Republikaner, Arnold Schwarzenegger, laut geworden. Die Los Angeles Times berichtete am Donnerstag über Beschuldigungen von sechs Frauen, der Hollywood-Schauspieler habe sie sexuell belästigt. Der Sender ABC News meldete zudem, der gebürtige Österreicher habe in einem Interview vor fast 30 Jahren seine Bewunderung für Adolf Hitler geäußert.
„Viel von dem, was ihr in diesen Geschichten hört, ist nicht wahr“, beteuerte Schwarzenegger bei einem Wahlkampfauftritt im kalifornischen San Diego, bezogen auf die Sexvorwürfe. Zugleich räumte er ein: „Ja, ich habe Dinge getan, die nicht richtig waren, aber ich dachte, es sei ein Spiel.“ Menschen, die er verletzt habe, wolle er sagen, dass es ihm „zutiefst Leid“ tue. „Wenn ich Gouverneur bin, werde ich beweisen, dass ich ein Vorkämpfer der Frauen bin.“
Die sechs Frauen hatten berichtet, sie seien von Schwarzenegger begrapscht worden. Drei der Frauen erklärten, er habe ihre Brüste angefasst. Einer Vierten soll er unter den Rock gegriffen haben. Laut Los Angeles Times ereigneten sich die Vorfälle zwischen den 70er-Jahren und 2000. Sein Sprecher Sean Walsh sagte dem Blatt, die Demokraten führten eine Schmutzkampagne gegen Schwarzenegger.
Zusätzlich muss Schwarzenegger sich gegen den Vorwurf wehren, er habe Bewunderung für Hitler kundgetan. „Ich kann mich an keine dieser Bemerkungen erinnern, weil ich immer alles verachtet habe, was Hitler verkörpert hat“, sagte Schwarzenegger am Donnerstag zu Journalisten. ABC hatte zuvor berichtet, Schwarzenegger habe in einem Interview 1975 auf die Frage, wer seine Helden seien, geantwortet: „Ich habe zum Beispiel Hitler bewundert, weil er als kleiner Mann mit fast überhaupt keiner Bildung nach oben an die Macht gekommen ist.“
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