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Archiv-Artikel

Ebola-Verdacht in Hamburg

Eine Forscherin des Hamburger Bernhard-Nocht-Instituts für Tropenmedizin hat sich möglicherweise mit dem lebensbedrohlichen Ebola-Virus infiziert. Es wäre das erste Mal, dass sich ein Mensch hierzulande damit angesteckt hätte. Bei einem Unfall im Hochsicherheitslabor habe sich die Frau am Donnerstag „minimal“ mit einer Nadel verletzt, teilte das Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf am Dienstag mit. Sie sei derzeit beschwerdefrei, sagte der stellvertretende Leiter der Tropenmedizin, Stefan Schmiedel. „Aber wir sind nicht ganz sicher, dass sie nicht eine Ebola-Erkrankung entwickelt.“ Darauf deute aber nichts hin. Für die Bevölkerung bestehe keine Gefahr. Die Hamburger Gesundheitsbehörde wurde eingeschaltet.

Die Forscherin wurde weltweit erstmals mit einem Impfstoff aus einem gentechnisch veränderten Ebola-Virus behandelt. Sie habe die neuartige Impfung zunächst gut vertragen, sagte Schmiedel. Nach wenigen Stunden sei es aber zu einer Impfreaktion gekommen – mit Fieber sowie Kopf- und Gliederschmerzen. Weil bei Ebola ähnliche Beschwerden auftreten, rieten die Ärzte zur Behandlung unter Quarantäne. Die Impfreaktion sei nach wenigen Stunden wieder abgeklungen.

„Der Unfall hätte nicht passieren sollen“, erklärte der stellvertretende Leiter des Bernhard-Nocht-Instituts, Egbert Tannich. Die Sicherheitsvorschriften im Institut müssten jedoch nicht verschärft werden. DPA